PNL (Perkutane Nephrolitholapaxie)

Bei Ihnen wurden Steine in der Niere festgestellt, die für eine alleinige Zertrümmerungsbehandlung entweder zu gross oder ungünstig gelegen sind.

Die Krankheit und ihre Gefahren

Harnsteine können die Urinausscheidung behindern und dadurch Nierenkoliken, sichtbare Blutungen im Urin, eine Behinderung des Urinabflusses (Harnstau), Infektionen mit Blutvergiftung und gelegentlich eine Nierenschrumpfung verursachen. Bei langbestehender, hochgradiger Abflussbehinderung kann eine Funktionseinschränkung bis hin zum vollständigen Funktionsausfall der betroffenen Niere eintreten.

Operationsmethode

In Vollnarkose wird zunächst eine Blasenspiegelung durchgeführt sowie ein feiner Katheter ins Nierenbecken vorgeschoben und ein Blasenkatheter eingelegt. Danach werden Sie auf den Bauch oder auf die Seite gedreht. Das Nierenbecken wird mit einer feinen Nadel angestochen und dieser Stichkanal nach einem kleinen Hautschnitt von 2cm als Arbeitskanal aufgedehnt. Auch mit mehreren Arbeitskanälen ist diese „Knopfloch“-Operation immer noch bedeutend weniger belastend als die früheren offen-chirurgischen Methoden. Über jeden Arbeitskanal wird am Schluss eine Drainage (Nephrostomie)zur Entlastung des Organs ins Nierenbecken eingelegt.

Folgen des Eingriffs

Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird durch den vorgesehenen Eingriff die Niere vom Steinmaterial teils- oder vollständig befreit. Wenn kleinere Reststeine zurückgelassen werden müssen, können diese später immer noch mit einer Maschine von aussen zertrümmert werden. Die vom Steinmaterial belastete Niere kann sich erholen und mindestens zum Teil ihre frühere Funktion wieder zurückgewinnen.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jeder Operation können allgemeine Komplikationen wie Thrombosen, Embolien oder Wundinfekte auftreten. Verletzungen der Niere oder benachbarter Strukturen wie Leber, Milz, Darm oder Lunge sind äusserst selten. In Einzelfällen treten stärkere Blutungen auf, welche einen Blutersatz oder eine offene Revision erfordern. Gelegentlich kann es infolge des Eingriffs zu einer vorübergehenden Darmfunktionsstörung kommen.

Nach der Operation

Über die Nephrostomie wird der Urin direkt aus der Niere abgeleitet, sie werden in der Regel innert Tagen wieder entfernt, wenn in den notwendigen Röntgenkontrollen der Abfluss in die Blase wieder funktioniert.

Für den vorgesehenen Eingriff müssen Sie mit einem Spitalaufenthalt von ca. 5 Tage rechnen. Auch wenn eine Nephrostomie in Ausnahmefällen etwas längere Zeit belassen werden muss, sind Sie nach einigen Tagen und je nach Arbeitsbelastung wieder arbeitsfähig.