Spiegelung des Harnleiters und des Nierenbeckens (diagnostisch oder wegen Steinen)

Bei Ihnen wurde durch eine Untersuchung (ein) Stein(e) oder sonstige Pathologie im Harnleiter festgestellt.

Die Krankheit und ihre Gefahren

Harnleitersteine, Tumoren oder Vernarbungen können die Urinausscheidung behindern und dadurch Nierenkoliken, sichtbare Blutungen im Urin, eine Behinderung des Urinabflusses (Harnstau), Infektionen mit Blutvergiftung und gelegentlich einen Nierenschrumpfung verursachen.

Behandlungsmethode

In Allgemein- (Voll-) Narkose oder in Rückenmarks- (Teil-) Betäubung wird das optische Instrument unter Sicht über die Harnröhre in die Blase eingeführt. Anschliessend wird es durch die Mündung des Harnleiters bis zum Stein/ Tumor oder Vernarbung vorgeschoben. Kleinere Steine können gefasst und entfernt werden. Grössere werden mit Stosswellen, hydraulisch, mechanisch, mit Laser oder mit Ultraschall zerkleinert, so dass sie auf natürlichem Weg abgehen können. Zur Sicherung des Harnabflusses nach der Zertrümmerung ist meistens die Einlage einer Harnleiterschiene erforderlich. Im Fall eines Tumors, wird er wenn möglich komplett oder zumindest teils-abgetragen. Im Fall einer Narbe, kann die mittels Ballonkatheter dilatiert oder mit Laser geschlitzt werden.

Folgen des Eingriffes

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird durch den geplanten Eingriff der Stein in kleine Bruckstücke zertrümmert. Gelegentlich zeigt es sich, dass der Stein auf diese Art und Weise nicht behandelt werden kann, da er sehr gross, äusserst hart oder besonders beweglich ist. Dann muss im gleichen Anästhesie-verfahren oder später eine andere Methode der Steinbehandlung (offene Steinentfernung, Stosswellen von aussen) angewendet werden.

Risiken und Komplikationen

Durch die Instrumente (starre oder flexible) sowie durch die Einwirkung infolge der Zetrümmerung/ Manipulation kann es zu Einrissen und Löchern (Perforationen) des Harnleiters kommen. Diese Verletzungen heilen in der Regel unter dem Schutz eingelegter Harnleiterschienen ohne Komplikationen innert weniger Tage ab. Selten ist eine Schnittoperation zur Versorgung der Verletzung erforderlich. Infolge des Steines oder des Eingriffs kann es im Laufe der Zeit zu narbigen Einengungen des Harnleiters und bei Männern zusätzlich der Harnröhre kommen, die unter Umständen später einen erneuten Eingriff erfordern.

Nach der Operation

Wird gelegentlich kurzfristig ein Katheter durch die Harnröhre in die Blase eingelegt. Ein Abgang der Steintrümmer kann unmittelbar oder auch erst nach einigen Tagen einsetzen und gelegentlich bis zu einigen Wochen andauern. Dabei kann es zum Auftreten von Koliken, Fieber, blutigem Urin und gelegentlich Abgang von Blutgerinnsel kommen. Zur Beurteilung der Steinsituation werden Kontroll-Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall) noch für eine gewisse Zeit erforderlich sein. Dabei wird auch der Zeitpunkt der Entfernung einer allfälligen eingelegten Harnleiterschiene bestimmt. Für die Behandlung müssen Sie mit einem Spitalaufenthalt von wenigen Tagen rechnen; in der Regel sind Sie bald nach der Behandlung wieder arbeitsfähig. Im Fall eines Tumors muss je nach histopathologischem Befund evtl. eine zweite Behandlung vorgenommen werden.